Paderborn

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Das Rathaus von Paderborn.

Paderborn ist eine Stadt in Deutschland an der Quelle der Pader. Sie liegt im Osten des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Dort wohnen heute etwa 150 000 Menschen. Der Name Paderborn setzt sich zusammen aus dem Namen des Flusses Pader und dem alten Namen für Quelle, „Born“, er bedeutet also Paderquelle. Die Pader fließt nach nur 4 km in die Lippe und verlässt Paderborn nicht. Die Pader ist somit der kürzeste Fluss Deutschlands. Außerdem zählt die Paderquelle zu den größten Quellbecken Europas. Die Paderquelle besteht aus über 200 einzelnen Quellen, die in sechs Quellarme zusammengefasst sind.

Paderborn und das französische Le Mans haben seit 836 eine Städtefreundschaft und seit 1967 eine offizielle Städtepartnerschaft. Somit ist dies wohl die älteste Städtefreundschaft in Europa. Der aktuelle Bürgermeister von Paderborn ist Michael Dreier.


Was ist früher in Paderborn passiert?

Die Paderborner Kaiserpfalz ist heute ein Museum.

An der Stelle des heutigen Paderborn haben schon während der Steinzeit Menschen gelagert. Häuser wurden aber erst während der Eisenzeit gebaut. Im Jahr 776 gründete Karl der Große eine Pfalz und die Karlsburg an der Paderquelle. Damit startete auch die Christianisierung des damaligen Sachsens. Ein Jahr später hielt Karl der Große seinen ersten Reichstag in Sachsen in dieser Pfalz ab und Paderborn (lat.: patris brunna) wurde das erste Mal offiziell erwähnt. Beim Reichstag trafen sich alle Fürsten zur Beratung.

Seit 806 ist Paderborn Bischofssitz. Im Jahr 836 schenkte der Bischof von Le Mans die Reliquien des Heiligen Liborius dem Bischof von Paderborn. Liborius wurde Im Jahr 348 nach dem Tod des ehemaligen Bischofs in Le Mans zum neuen Bischof geweiht. In seiner Zeit gab es wenige Christen. Dadurch war es schwierig, als Christ ein ruhiges Leben zu führen. So setzte sich Bischof Liborius für die Kirche und deren Glauben ein. Das besondere an ihm war, dass er sich für die Armen, Sklaven und Kranken einsetzte. Am 9. Juni 397 starb er.

Da Paderborn an einer wichtigen Kreuzung zweier Fernhandelswege liegt, wurde Paderborn im 13. Jahrhundert in die Hanse aufgenommen. Zwei wichtige Handelsgüter, die aus Paderborn stammen, waren das Brot und das Bier.

Während der Reformation wurde ein Großteil der Paderborner Bevölkerung evangelisch. 1585 startete unter Fürstbischof Dietrich IV. die Gegenreformation und die Jesuiten wurden nach Paderborn gerufen. 1604 verlor die Stadt ihre Unabhängigkeit an den katholischen Fürstbischof. 1802 fiel Paderborn an Preußen und die Herrschaft der Fürstbischöfe endete.

1850 wurde Paderborn an das entstehende Eisenbahnnetz angeschlossen und ein Eisenbahn-Ausbesserungswerk machte die Stadt zu einem wichtigen Standort der Eisenbahn. Paderborn wurde am 27. März 1945 und somit erst sehr spät im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Was gibt es in Paderborn zu sehen und zu erleben?

Der Paderborner Dom.

Das größte Bauwerk in Paderborn ist der Dom. Er wurde im Jahr 1009 gebaut und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Im Kreuzgang des Doms befindet sich das berühmte Drei-Hasen-Fenster, das durch den Spruch „Der Hasen und der Löffel drei, und doch hat jeder Hase zwei“ entstanden ist. Weitere Wahrzeichen sind das Rathaus und die Kaiserpfalz, welche heute ein Museum ist.

Es gibt vier alte Schulen in Paderborn. Eine davon ist das Theodorianium, eine der ältesten noch bestehenden Schulen in Deutschland. Es wurde 799 als Domschule eröffnet, 1612 wurde es in das heutige Gymnasium umgewandelt. Eine weitere Schule ist das Gymnasium St. Michael, es ist die älteste Mädchenschule Nordrhein-Westfalens und wurde 1658 gegründet.

Besonders beliebt sind die vielfältigen Naherholungsgebiete. Insbesondere der Padersee, die Fischteiche, der Lippesee, der Monte Scherbolino, der Haxtergrund, der Nesthausersee und natürlich der Schloss- und Auenpark in Schloß Neuhaus. Dort kann man ideal die Seen und die Landschaft genießen sowie auf den Spielplätzen spielen. Aber auch das Picknicken steht bei den meisten Familien hoch im Kurs.

Was man nicht vergessen darf, sind die interessanten Museen, z. B das Museum in der Kaiserpfalz oder das Heinz Nixdorf MuseumsForum, das die Computerwelt ins Leben bringt. Es ist das größte Computermuseum der Welt.

Sehr beliebt in Paderborn sind Veranstaltungen. Wie z. B. Lunapark, Frühlingsfest, Schützenfest, der Weihnachtsmarkt, Karneval und der Osterlauf. All diese Feste sind jährliche Traditionen, einige gibt es schon seit Generationen. Was man nicht vergessen darf ist das Liborifest. Es wird jedes Jahr am ersten Samstag nach dem 23.Juli als Gedenktag des Heiligen Liborius gefeiert und dauert neun Tage. Mit Achterbahnen, Feuerwerk und vielem mehr.