Rumpelstilzchen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:The Miller's Daughter by Anne Anderson.jpg|mini|Rumpelstilzchen hilft der verzweifelten Müllerstochter]]
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Rumpelstilzchen ist die Titelfigur eines der bekanntesten [[Märchen]] aus den „Kinder- und Hausmärchen“ der [[Gebrüder Grimm]]. Woher der seltsame [[Name]] kommt, ist nicht ganz klar. Rumpelstilzchen wird im Märchen als kleines Männlein bezeichnet. Daher gilt es als wahrscheinlich, dass der Name von „Schrumpelstelzchen“ kommt. Das bedeutet „[[Zwerg]] mit kurzen Beinen“.
Rumpelstilzchen ist eines der bekanntesten [[Märchen]] aus den „Kinder- und Hausmärchen“ der [[Gebrüder Grimm]]. Den Namen hat das Märchen von der Hauptfigur, einem zaubernden Zwerg. Woher der seltsame [[Name]] kommt, ist nicht ganz klar. Rumpeln ist ein altes Wort für Poltern, oder dafür, dass sich jemand mit Geräuschen bewegt. Stilzchen ist vielleicht mit dem Wort Stelze verwandt und heißt so viel wie Humpeln.
 
Im Märchen muss eine arme Frau eine unmögliche Aufgabe lösen. Jemand mit übernatürlichen Kräften, Rumpelstilzchen, hilft ihr, verlangt dafür aber etwas von ihr. Ähnliche Ideen wie in diesem Märchen gibt es auch in anderen Geschichten. Die Gebrüder Grimm haben das Märchen aus mehreren Geschichten zusammengestellt.


== Worum geht es in der Geschichte? ==
== Worum geht es in der Geschichte? ==


Ein [[Müller]] gibt vor dem [[König]] damit an,  seine Tochter könne Stroh zu [[Gold]] [[spinnen]]. Der geldgierige König lässt die Tochter des Müllers auf sein [[Schloss]] bringen und sperrt sie in eine Kammer voll Stroh ein. Er droht ihr damit, sie zu töten, wenn sie das Stroh nicht über [[Nacht]] zu Gold spinnt. Natürlich kann sie das nicht. Als sie in ihrer Todesangst zu weinen beginnt, kommt ihr ein kleines Männlein zu Hilfe und spinnt das Stroh zu Gold. Sie gibt ihm dafür ihr Halsband. In der nächsten Nacht sperrt sie der gierige König mit der gleichen Drohung wieder ein. Und wieder hilft ihr das Männlein. Diesmal bekommt es ihren Ring. Vor der dritten Nacht verspricht der König dem Mädchen, sie zu heiraten, wenn sie das Kunststück noch einmal fertigbringt. Aber nicht, weil er sie liebt, sondern nur, weil er weiter Gold will. Und wieder hilft  das Männlein. Aber die Müllerstochter hat nichts mehr, was sie ihm geben kann. So verlangt der Zwerg als Belohnung ihr erstes Kind. In ihrer [[Angst]] stimmt sie zu.
Ein [[Müller]] gibt vor dem [[König]] damit an,  seine Tochter könne Stroh zu [[Gold]] [[spinnen]]. Der geldgierige König lässt die Tochter des Müllers auf sein [[Schloss]] bringen und sperrt sie in eine Kammer voll Stroh ein. Er droht ihr damit, sie zu töten, wenn sie das Stroh nicht über [[Nacht]] zu Gold spinnt. Natürlich kann sie das nicht. Als sie in ihrer Todesangst zu weinen beginnt, kommt ihr ein kleines Männlein zu Hilfe und spinnt das Stroh zu Gold. Sie gibt ihm dafür ihr Halsband.  
 
In der nächsten Nacht sperrt sie der gierige König mit der gleichen Drohung wieder ein. Und wieder hilft ihr das Männlein. Diesmal bekommt es ihren Ring. Vor der dritten Nacht verspricht der König dem Mädchen, sie zu heiraten, wenn sie das Kunststück noch einmal fertigbringt. Aber nicht, weil er sie liebt, sondern nur, weil er weiter Gold will. Und wieder hilft  das Männlein. Aber die Müllerstochter hat nichts mehr, was sie ihm geben kann. So verlangt der Zwerg als Belohnung ihr erstes Kind. In ihrer [[Angst]] stimmt sie zu.
 
Der König [[Hochzeit|heiratet]] die Müllerstocher, und ein Jahr später bekommt die junge Königin ein Kind. Da kommt das Männlein und will seine Belohnung. Das Mädchen bietet ihm alle Reichtümer an, aber das Männchen besteht auf dem Kind. Als sie aber furchtbar zu weinen beginnt, lässt sich der Zwerg erweichen. Er sagt zu ihr: Wenn sie in drei Tagen seinen Namen errät, kann sie ihr Kind behalten.


Ein Jahr nach der [[Hochzeit]] der Müllerstochter mit dem König bekommt die junge Königin ein Kind. Da kommt das Männlein und will seine Belohnung. Das Mädchen bietet ihm alle Reichtümer an, aber das Männchen besteht auf dem Kind. Als sie aber furchtbar zu weinen beginnt, lässt sich der Zwerg erweichen. Er sagt zu ihr: Wenn sie in drei Tagen seinen Namen errät, kann sie ihr Kind behalten. Zwei Tage lang versucht sie es zuerst mit gewöhnlichen, dann mit ungewöhnlichen Namen – aber vergeblich. Am dritten Tag sagt ihr ein Bote, er habe in einem fernen [[Wald]] ein Männchen um ein [[Feuer]] tanzen gesehen, weil es sich schon auf das Königkind freute. Es heiße Rumpelstilzchen. Als das Männlein wiederkommt und die Königin den richtigen Namen sagt, reißt es sich vor Wut in der Mitte auseinander.
Zwei Tage lang versucht sie es zuerst mit gewöhnlichen, dann mit ungewöhnlichen Namen – aber vergeblich. Am dritten Tag sagt ihr ein Bote, er habe in einem fernen [[Wald]] ein Männchen um ein [[Feuer]] tanzen gesehen. Das Männchen habe sich schon auf das Kind der Königin gefreut. Es heiße Rumpelstilzchen. Als das Männlein wiederkommt und die Königin den richtigen Namen sagt, reißt es sich vor Wut in der Mitte auseinander.


== Was ist das Besondere an diesem Märchen? ==
== Was ist das Besondere an diesem Märchen? ==
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Aber andere Dinge sind ungewöhnlich:  
Aber andere Dinge sind ungewöhnlich:  
* Die Bösen werden nicht alle bestraft: der Vater nicht, der das Mädchen durch seine unsinnige Lüge erst in die furchtbare Situation gebracht hat. Und auch nicht der habgierige König.  
* Die Bösen werden nicht alle bestraft: der Vater nicht, der das Mädchen durch seine unsinnige Lüge erst in die furchtbare Situation gebracht hat. Und auch nicht dem habgierigen König passiert nichts.  
* Meistens müssen die Hauptpersonen besondere Prüfungen bestehen, aber das Mädchen würde ohne das Rumpelstilzchen versagen.  
* Meistens müssen die Hauptpersonen besondere Prüfungen bestehen, aber das Mädchen würde ohne das Rumpelstilzchen versagen.  
* Das Märchen „Rumpelstilzchen“ ist im Gegensatz zu vielen anderen Märchen ziemlich witzig: So fragt die Königin: „Heißt du vielleicht Rippenbiest oder Hammelswade oder Schnürbein?“
* Das Märchen „Rumpelstilzchen“ ist im Gegensatz zu vielen anderen Märchen ziemlich witzig: So fragt die Königin: „Heißt du vielleicht Rippenbiest oder Hammelswade oder Schnürbein?“


Es gibt vom Märchen „Rumpelstilzchen“ zahlreiche [[Film|Verfilmungen]], verschiedene [[Theater]]fassungen, [[Hörspiel]]e und ein Kindersingspiel. Wenn jemand sehr schnell wahnsinnig zornig wird und „explodiert“, sagt man im süddeutschen Raum: Der/die ist ein Rumpelstilzchen. Vielleicht wird deshalb auch eine [[Rakete]] der deutschen [[Bundeswehr]] Rumpelstilzchen genannt.
Es gibt vom Märchen „Rumpelstilzchen“ zahlreiche [[Film|Verfilmungen]], verschiedene [[Theater]]fassungen, [[Hörspiel]]e und ein Kindersingspiel. Wenn jemand sehr schnell wahnsinnig zornig wird und „explodiert“, sagt man im süddeutschen Raum: Der oder die ist ein Rumpelstilzchen. Vielleicht wird deshalb auch eine [[Rakete]] der deutschen [[Bundeswehr]] Rumpelstilzchen genannt.


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Märcheninseln Limbach-Oberfrohna, Rumpelstilzchen (2).jpg|thumb|Rumpelstilzchen tanzt ums Feuer - Darstellung aus Limbach
Märcheninseln Limbach-Oberfrohna, Rumpelstilzchen (2).jpg|thumb|Rumpelstilzchen tanzt ums Feuer - Darstellung aus Limbach
Rumpelstilzchen Papiertheaterfigur.jpg|thumb|Rumpelstilzchen-[[Theater|Papiertheaterfigur]] aus dem 19. Jahrhundert
Rumpelstilzchen Papiertheaterfigur.jpg|thumb|Rumpelstilzchen-[[Theater|Papiertheaterfigur]] aus dem 19. Jahrhundert
Rumpelstilzchen1.JPG|thumb|Auch eine Kinderbahn namens Rumpelstilzchen gibt es in [[Stuttgart]]
Rumpelstilzchen1.JPG|thumb|Auch eine Kinderbahn namens Rumpelstilzchen gibt es in [[Stuttgart]].
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Version vom 6. Dezember 2023, 16:46 Uhr

Rumpelstilzchen hilft der verzweifelten Müllerstochter

Rumpelstilzchen ist eines der bekanntesten Märchen aus den „Kinder- und Hausmärchen“ der Gebrüder Grimm. Den Namen hat das Märchen von der Hauptfigur, einem zaubernden Zwerg. Woher der seltsame Name kommt, ist nicht ganz klar. Rumpeln ist ein altes Wort für Poltern, oder dafür, dass sich jemand mit Geräuschen bewegt. Stilzchen ist vielleicht mit dem Wort Stelze verwandt und heißt so viel wie Humpeln.

Im Märchen muss eine arme Frau eine unmögliche Aufgabe lösen. Jemand mit übernatürlichen Kräften, Rumpelstilzchen, hilft ihr, verlangt dafür aber etwas von ihr. Ähnliche Ideen wie in diesem Märchen gibt es auch in anderen Geschichten. Die Gebrüder Grimm haben das Märchen aus mehreren Geschichten zusammengestellt.

Worum geht es in der Geschichte?

Ein Müller gibt vor dem König damit an, seine Tochter könne Stroh zu Gold spinnen. Der geldgierige König lässt die Tochter des Müllers auf sein Schloss bringen und sperrt sie in eine Kammer voll Stroh ein. Er droht ihr damit, sie zu töten, wenn sie das Stroh nicht über Nacht zu Gold spinnt. Natürlich kann sie das nicht. Als sie in ihrer Todesangst zu weinen beginnt, kommt ihr ein kleines Männlein zu Hilfe und spinnt das Stroh zu Gold. Sie gibt ihm dafür ihr Halsband.

In der nächsten Nacht sperrt sie der gierige König mit der gleichen Drohung wieder ein. Und wieder hilft ihr das Männlein. Diesmal bekommt es ihren Ring. Vor der dritten Nacht verspricht der König dem Mädchen, sie zu heiraten, wenn sie das Kunststück noch einmal fertigbringt. Aber nicht, weil er sie liebt, sondern nur, weil er weiter Gold will. Und wieder hilft das Männlein. Aber die Müllerstochter hat nichts mehr, was sie ihm geben kann. So verlangt der Zwerg als Belohnung ihr erstes Kind. In ihrer Angst stimmt sie zu.

Der König heiratet die Müllerstocher, und ein Jahr später bekommt die junge Königin ein Kind. Da kommt das Männlein und will seine Belohnung. Das Mädchen bietet ihm alle Reichtümer an, aber das Männchen besteht auf dem Kind. Als sie aber furchtbar zu weinen beginnt, lässt sich der Zwerg erweichen. Er sagt zu ihr: Wenn sie in drei Tagen seinen Namen errät, kann sie ihr Kind behalten.

Zwei Tage lang versucht sie es zuerst mit gewöhnlichen, dann mit ungewöhnlichen Namen – aber vergeblich. Am dritten Tag sagt ihr ein Bote, er habe in einem fernen Wald ein Männchen um ein Feuer tanzen gesehen. Das Männchen habe sich schon auf das Kind der Königin gefreut. Es heiße Rumpelstilzchen. Als das Männlein wiederkommt und die Königin den richtigen Namen sagt, reißt es sich vor Wut in der Mitte auseinander.

Was ist das Besondere an diesem Märchen?

Einiges an "Rumpelstilzchen" ist für Märchen sehr typisch:

  • Für die Guten, in unserem Fall ist es das Mädchen, geht die Geschichte gut aus. Es hat ja auch nichts Schlimmes getan.
  • Ein Zwerg, der Zauberkräfte hat, ist in einem Märchen auch normal. In anderen Märchen kommen Feen, Hexen, Riesen, sprechende Tiere und vieles mehr vor, was es in der Wirklichkeit nicht gibt.
  • Die Zahl Drei spielt wie in anderen Märchen eine wichtige Rolle: Drei Nächte muss das Mädchen Stroh zu Gold spinnen und dreimal versucht sie den Namen herauszubringen.

Aber andere Dinge sind ungewöhnlich:

  • Die Bösen werden nicht alle bestraft: der Vater nicht, der das Mädchen durch seine unsinnige Lüge erst in die furchtbare Situation gebracht hat. Und auch nicht dem habgierigen König passiert nichts.
  • Meistens müssen die Hauptpersonen besondere Prüfungen bestehen, aber das Mädchen würde ohne das Rumpelstilzchen versagen.
  • Das Märchen „Rumpelstilzchen“ ist im Gegensatz zu vielen anderen Märchen ziemlich witzig: So fragt die Königin: „Heißt du vielleicht Rippenbiest oder Hammelswade oder Schnürbein?“

Es gibt vom Märchen „Rumpelstilzchen“ zahlreiche Verfilmungen, verschiedene Theaterfassungen, Hörspiele und ein Kindersingspiel. Wenn jemand sehr schnell wahnsinnig zornig wird und „explodiert“, sagt man im süddeutschen Raum: Der oder die ist ein Rumpelstilzchen. Vielleicht wird deshalb auch eine Rakete der deutschen Bundeswehr Rumpelstilzchen genannt.



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