Quelltext der Seite Gämse

[[File:Dsc7009 Jpg (132948205).jpeg|mini|Die Gämse lebt in den [[Alpen]]. Im [[Winter]] ist ihr Fell dunkelbraun bis fast schwarz. Der [[Kopf]] ist zum großen Teil weiß.]]
Die Gämse ist eine [[Säugetiere|Säugetier]]-[[Tierarten|Art]], die [[bei uns]] in den [[Alpen]] lebt. Der [[Jäger]] nennt sie „Gams“. Die männlichen [[Tier]]e tragen am Kinn ein [[Haar]]büschel, den Gamsbart. Männchen und Weibchen tragen [[Horn|Hörner]], die sie ihr [[Leben]] lang nie verlieren.

Eine Gämse wird von der Schnauze bis zum Po etwas über einen [[Meter]] lang. Dazu kommt ein kurzer Schwanz. Weibchen erreichen bis vierzig [[Kilogramm]], Männchen bis fünfzig. Die Hörner sind unten gerade und oben nach hinten gebogen.

Die [[Bein]]e sind lang und stark. Die Hufe können sie spreizen, damit sie auf den Felsen besseren Halt finden. Fell und [[Farbe]] verändern sich mit der [[Jahreszeit]]: Im [[Sommer]] ist das Fell rötlich-braun. Im [[Winter]] ist es dichter und dunkelbraun, fast schwarz. 

Die Gämse besiedelt die Alpen. Am meisten Gämsen gibt es in der [[Steiermark]], einem [[Bundesland]] [[Österreich]]s. Auch in Teilen von [[Italien]], [[Frankreich]], [[Deutschland]], in der [[Schweiz]] und auf dem [[Balkan]] sind sie anzutreffen. Die Gämsen mögen steile und felsige Gebiete, aber keine [[Wald|Wälder]]. Sie leben gerne hoch oben, zwischen 1500 und 2500 [[Meter]]n über dem [[Meeresspiegel]]. Sie haben ein großes [[Herz]], das auch in der dünnen [[Luft]] noch genügend [[Sauerstoff]] durch den [[Körper]] pumpen kann. Auch ihr [[Blut]] ist besonders gut an dünne Luft angepasst.

==Wie leben Gämsen?==
[[File: Chamois 3.jpg|mini|Im [[Sommer]] ist ihr Fell rötlich-braun. Die [[Horn|Hörner]] sind unten gerade und am Ende nach hinten gebogen.]]
Gämsen sind [[Vegetarier]]. Sie fressen [[Gräser]] und Kräuter, aber auch Blätter von Büschen wie der Alpenrose. Im Winter kommen auch [[Moose]] und [[Flechte]]n hinzu. Den [[Kiefern (Bäume)|Kiefern]] knabbern sie gerne die Triebspitzen ab. Das begeistert aber die Förster nicht. Gämsen sind [[Wiederkäuer]]. Sie legen sich also nach dem Fressen hin, würgen die [[Nahrung]] aus dem Vormagen hinauf, kauen sie richtig durch und schlucken sie schließlich in den [[Magen]] hinunter.

Die Weibchen nennt man Geißen. Sie leben in einer Herde, zusammen mit ihren Jungtieren. Eine Herde umfasst bis zu dreißig Tiere und hält im Sommer stark zusammen. Im Winter geht das etwas lockerer von sich. Erwachsene Böcke leben für sich allein. Im [[Herbst]] versucht jeder Bock, Chef einer Herde zu werden. Wenn mehrere Männchen eine Herde für sich haben wollen, kämpfen sie gegeneinander. Nur der Stärkste gewinnt.

Im November kommt es zur [[Sexualität|Paarung]]. Das Männchen [[Sexualität|begattet]] jedes Weibchen. Die [[Schwangerschaft|Tragzeit]] beträgt ein gutes halbes [[Jahr]]. Junge Gämsen sind meist Einzelkinder. Nur selten gibt es [[Zwillinge]] oder gar [[Drillinge]]. Drei [[Monat]]e lang trinken sie [[Milch]] bei ihrer Mutter. Das Jungtier ist ein „Kitz“ oder ein „Gamskitz“.

Die jungen Geißen können nach gut zwei Jahren selber Junge haben. Geißen werden etwa zwanzig Jahre alt. Böcke müssen sich mit etwa 15 Jahren begnügen.

Gämsen müssen sich vor [[Braunbär|Bären]], [[Wolf|Wölfen]] und [[Luchs]]en in Acht nehmen, denn sie stehen auf deren Speiseplan. Der [[Steinadler]] erbeutet ab und zu ein Kitz. Auch herabstürzende [[Stein]]e oder [[Lawine]]n [[Tod|töten]] manchmal Gämsen. In harten Wintern sterben oft junge, alte oder schwache Gämsen an [[Hunger]]. Es gibt auch gefährliche [[Seuche]]n wie die [[Blindheit|Gämsblindheit]], die zum [[Tod]] führen.

Die [[Jagd]] ist für die Gämsen kaum bedrohlich. Sie können viel besser klettern als die Jäger und kommen ihnen meist davon. Zudem machen die Jäger untereinander ab, wie viele Tiere sie erlegen dürfen, damit die Bestände immer etwa gleich bleiben. Einzig in der Schweiz wurden sie in den letzten Jahren zu stark bejagt. Dagegen wehrten sich aber die Verantwortlichen für den [[Tourismus]]. Viele Urlauber wollen nämlich in den Bergen auch die entsprechenden Tiere sehen. Die gehören eben zu den Alpen.

==Mit welchen Tieren ist die Gämse verwandt?==
[[File:Rupicapra pyrenaica - Tierpark Hellabrunn-cropped.jpg|mini|Die [[Pyrenäen]]gämse trägt weniger Weiß als die Alpengämse und hat auch etwas andere [[Horn|Hörner]].]]
Es gibt sechs Arten, die zusammen die [[Tierarten|Gattung]] der Gämsen bilden. Neben der Gämse oder Alpengämse ist die [[Pyrenäen]]gämse aus dem [[Grenze|Grenzgebiet]] von [[Spanien]] und Frankreich bekannt. Die übrigen vier Arten sind ebenfalls nach ihren Verbreitungsgebieten benannt. Auf der [[Landkarte|Karte]] sind in Rot ihre heutigen Gebiete eingezeichnet. In den grauen Gebieten lebten sie bis zur [[Steinzeit]].

Die Gämsen sind mit den [[Ziegen]] und [[Schafe]]n [[Verwandtschaft|verwandt]]. Sie gehören zu den Hornträgern, zusammen mit noch vielen weiteren Tierarten. Gar nichts zu tun haben sie aber mit den [[Hirsche]]n, denn diese tragen keine Hörner, sondern ein [[Geweih]].

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Gämse, Rupicapra rupicapra.JPG|Etwa drei [[Woche]]n nach der [[Geburt]]
Jeune chamois au cirque du Rosoire (3).JPG|Bei diesem Jungtier sieht man von den [[Horn|Hörnern]] erst kleine Stummel.
Alpengämse Rupicapra rupicapra-0723.jpg|Auch im [[Schnee]] fühlt sich die Gämse wohl.
Chamois (Rupicapra rupicapra) 06.JPG|Gämsen bewegen sich schneller über Geröll als ihre [[Jäger]].
Rupicapra rupicapra (24009387748).jpg|Viele Gämsen haben am Po einen weißen Fleck.
Rupicapra range.jpg|In den roten Gebieten gibt es heute noch Gämsen. In den grauen Gebieten lebten sie bis zur [[Steinzeit]].
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